Donnerstag, 19. März 2009

E-Plus steigt aus der TV-Werbung aus

Der deutsche Mobilfunkanbieter E-Plus zieht sich komplett aus der TV-Werbung zurück. Wie CMO Andreas Gregori gegenüber HORIZONT.NET ankündigt, wird sich das Unternehmen ab sofort vor allem auf Direktmarketing und weitere Below-the-Line-Maßnahmen konzentrieren. "Der Anteil unseres Marketingbudgets, den wir für TV aufwenden, tendiert künftig gegen Null", so Gregori lt. HORIZONt.NET. Auch auf Print, Plakat und Radio soll künftig weitgehend verzichtet werden. Anzeigen und Plakate sollen - wenn überhaupt - nur noch regional zum Einsatz kommen. Onlinewerbung wird es dagegen nach wie vor geben.

Mit der Maßnahme vollzieht E-Plus eine radikale Wende in seiner Kommunikationsstrategie. Der Mobilfunker, betreut von Agenturen wie Jung von Matt (Kernmarke E-Plus, Base) und Plantage (Vybemobile), war in den vergangenen Jahren im TV sehr präsent. Doch überzeugt hat Fernsehwerbung die Entscheider von E-Plus offenbar nicht. "In den vergangenen zwei Jahren hat sich gezeigt, dass TV nicht das effizienteste Werbemedium ist", erklärt Gregori. Das Unternehmen sehe keinen Sinn mehr darin, Deutschland werblich mit der Gießkanne zu überfluten. Stattdessen wolle E-Plus das Geld lieber in Kunden- und Produktvorteile investieren. "Unser Ziel ist es, Kunden und Vertriebspartner zu Botschaftern unserer Marken zu machen", sagt Gregori, dessen neue kommunikative Leitlinie auch für die Marken Base und Vybemobile gelten soll.

Wie sich der TV-Verzicht auf das Marketingbudget des Unternehmens auswirken wird, ist unklar. "Es handelt sich um eine Umschichtung", so der Manager. "Wir werden so viel investieren wie nötig, um unsere Ziele zu erreichen." Neben Direktmarketing und weiteren Below-the-Line-Aktivitäten werde E-Plus auch verstärkt auf PR setzen. Massiv an Bedeutung gewinnt aber vor allem der PoS. In seinen Shops will E-Plus mit einem neuen, deutlich innovativeren Auftritt punkten. Die Idee soll einmal mehr die Agentur Jung von Matt beisteuern, mit der E-Plus nach Angaben einer Sprecherin schon länger auch im Below-the-Line-Bereich zusammenarbeitet. Daher gebe es auch keinen Grund, die Geschäftsbeziehung zu beenden.