Montag, 2. Februar 2009

Werbeausgaben Deutschland 2008: Online vor Radio

Mit einem Plus von 27 Prozent bzw. knapp 312 Millionen Euro auf 1,5 Milliarden Euro haben sich die Online-Werbeumsätze in Deutschland weiterhin dynamisch entwickelt und die Werbeausgaben für Radio-Werbung (1,3 Mrd. Euro) bereits überholt. Online-Werbung hat lt. Nielsen damit einen Anteil von 5,7% am gesamten Werbeaufkommen (Radio: 4,9%).

Damit verzeichnete die Internetwerbung im Vergleich zu 2007 die höchsten prozentualen Zuwächse aller von Nielsen beobachteten Medien. Dennoch scheint die Wirtschafts- und Finanzkrise ebenfalls bereits offensichtliche Rückgänge bei den Online-Werbebuchungen hinterlassen zu haben. „Der Online-Werbemarkt bekommt die Wirtschaftskrise ebenfalls zu spüren. Obwohl die Bruttowerbeeinnahmen für dieses Medium für das Gesamtjahr weiterhin eine deutliche Steigerung verzeichneten, hat sich der Zuwachs in den letzten Quartalen 2008 deutlich abgeschwächt“, analysiert Ludger Wibbelt, Geschäftsführer der Nielsen Media Research, diese Entwicklung. Werbeintensivste Online-Branche bleiben die Online-Dienstleistungen mit knapp 272 Millionen Euro und einem Plus von 19,3 Prozent bzw. 44 Millionen Euro.

Analog zur Entwicklung in den Above-the-line-Medien beruht das Wachstum dabei im Wesentlichen auf Online-Vermittlungsdiensten, aber auch Portalen und Online-Spielen, die ihre Werbeaufwendungen zusammen um rund 33 Millionen Euro steigerten. Das stärkste absolute Online-Werbewachstum verzeichnete allerdings die Unternehmenswerbung mit einem Plus von 63,8 Millionen Euro. Deutliche Steigerungen – wenngleich auch nicht in solchen Dimensionen – wurden ebenfalls in den Branchen Mobilnetze (plus 16,6 Millionen Euro), E-Commerce (plus 15 Millionen Euro) und Finanzdienstleistungen (plus 15 Millionen Euro) beobachtet.

Die Handelsorganisationen reduzierten hingen ihr Online-Werbeengagement mit einem Minus von 33,4 Millionen Euro auf 25,8 Millionen Euro am deutlichsten. Die Reduzierungen sind im Wesentlichen auf den Diskonter Plus zurückzuführen, der seine Online-Werbeaufwendungen um 36,2 Millionen Euro auf 4,6 Millionen Euro drastisch reduzierte. 2007 war der Discounter noch werbestärkstes Unternehmen im Online-Werbemarkt.

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